Pleuraerguss (PE) ist ein Begriff aus der Medizin und bezeichnet eine durch ein gestörtes Verhältnis von Flüssigkeitsbildung und -abtransport (Absorption) entstandene übermäßige Flüssigkeitsansammlung in der Pleurahöhle, dem auch Pleuraraum genannten schmalen Spalt zwischen den Pleurablättern. Die Flüssigkeit befindet sich also im Brustkorb zwischen der Lunge und den Rippen, genauer zwischen Lungenfell (Pleura visceralis) und dem Brust-, beziehungsweise Rippenfell (Pleura parietalis). Die Lunge ist also von Flüssigkeit umgeben.
Die Ursachen eines Pleuraergusses sind vielfältig und dementsprechend hängt auch dessen Behandlung von einer sorgfältige Diagnose ab. Pleuraergüsse sind mit einer jährlichen Inzidenz von etwa 450.000 relativ häufig.
Ein Pleuraerguss stellt einen raumverdrängenden Prozess im Brustkorb dar und vermindert, je nach Größe, alle Lungenvolumina.
Was umgangssprachlich als „Wasser in der Lunge“ bezeichnet wird, bezieht sich meist auf das Krankheitsbild Lungenödem im Zusammenhang mit einer Herzinsuffizienz.
Kleinere Ergüsse (bis etwa 500 ml beim erwachsenen Menschen) werden oft nicht bemerkt und können in harmlosen Fällen Begleitbefund einer viralen Lungenentzündung sein. Bei größeren Ergüssen tritt als Leitsymptom Atemnot (die häufigste Beschwerde bei Patienten mit Pleuraerguss) auf, die zunächst bei körperlicher Anstrengung, bei zunehmendem Erguss auch bereits in Ruhe auftritt. Allerdings ist die Schwere der Atemnot nicht unbedingt mit der Größe des Pleuraergusses zusammenhängend, sondern kann auch auf eine durch die zugrundeliegende Erkrankung bedingte Einschränkung der Lungenmechanik oder Störung des Gasaustauschs zurückzuführen sein. Auch eine beschleunigte Atmung (Tachypnoe) kann bei größeren Ergüssen bestehen. Hustenreiz bzw. trockener Husten ist bei größeren Ergüssen häufig, atemabhängige Brustschmerzen können bei einer gleichzeitigen Entzündung der parietalen Pleura (die viszerale vermittelt keine Schmerzen) als so genannter pleuritischer Schmerz auftreten (Ein pleuritischer Brustkorbschmerz tritt bei etwa drei Viertel der Patienten mit Lungenembolie und Pleuraerguss auf). Nichtatemabhängige Druckschmerzen im Bereich des Brustkorbs können bei Pleurargüssen infolge Pleuraempyem, bösartigen Tumors oder Pleurakarzinose auftreten. Es kann zudem zu erheblichen Schlafstörungen kommen.