Die Lunge


Wie funktioniert unser Atmungssystem

Die Lunge liegt, zusammen mit dem Herzen und den großen Blutgefäßen, in der Brusthöhle. Sie besteht aus dem rechten und linken Lungenflügel. Die Lungenflügel sind in so genannte Lungenlappen unterteilt, diese wiederum in mehrere Lungensegmente.

Beim Einatmen strömt die Luft durch die Nase bzw. den Mund, den Rachen und den Kehlkopf in die Luftröhre. Die Luftröhre ist ein elastisches, etwa zehn bis zwölf Zentimeter langes Rohr, das vom Kehlkopf ausgehend hinunter in den Brustraum zieht und sich dort in die beiden Hauptbronchien aufteilt. Diese verzweigen sich wie die Zweige eines Baumes in immer kleinere Äste und versorgen so alle Lungensegmente mit Atemluft. Dadurch entstehen die Lungensegmente. Innerhalb der Segmente verzweigen sich die Bronchien immer weiter und münden schließlich in kleine Lungenbläschen, Alveolen genannt.

Durch die Wände der Alveolen, etwa 300 Millionen an der Zahl, findet der Gasaustausch statt: Hier wird Sauerstoff ins Blut aufgenommen und umgekehrt Kohlendioxid, ein Abfallprodukt der Körperzellen, aus dem Blut an die Luft abgegeben. Mit dem Blutstrom gelangt der lebensnotwendige Sauerstoff über die arteriellen Blutgefäße in die Körperzellen, wo er zur Energiegewinnung eingesetzt wird. Der Rücktransport des sauerstoffarmen, mit Kohlendioxid angereicherten Blutes zurück zum Herzen erfolgt über die venösen Blutgefäße.

Die Luftröhre und die Bronchien sind von einer Schleimhaut ausgekleidet. Diese ist mit einem dichten Saum von beweglichen Flimmerhärchen besetzt, die dafür sorgen, dass kleine Staubpartikel oder andere Fremdkörper, die in die Luftröhre gelangen und an der schleimigen Oberfläche hängenbleiben, wieder aus den Luftwegen abtransportiert werden.


Lungenfunktion und Leistungsfähigkeit

Ein erwachsener Mensch atmet in Ruhe etwa zehn bis fünfzehn Mal pro Minute ein und aus. Bei jedem Atemzug wird etwa ein halber Liter Luft eingeatmet. Bei Anstrengung kann schneller und auch tiefer eingeatmet werden. Die körperliche Leistungsfähigkeit ist von der Lungenfunktion abhängig. Ist die Lunge nicht in der Lage, die in der jeweiligen Situation benötigte Menge Sauerstoff zu liefern, kommt es zum Empfinden von Luftnot (Dyspnoe).


Die Lungenfunktion lässt sich mit Hilfe verschiedener Atemtests messen. Müssen größere Teile der Lunge aufgrund eines bösartigen Tumors operativ entfernt oder bestrahlt werden, wird die Lungenfunktion gemindert. Eine gesunde Lunge mit ausreichender Reserveleistung kompensiert den Verlust von Lungengewebe in der Regel gut. Ist die Lungenfunktion jedoch vorher schon eingeschränkt, etwa infolge einer chronischen Bronchitis bei regelmäßigem Rauchen, macht sich ein weiterer Verlust von Lungengewebe bemerkbar. Dies kann unter Umständen ein Ausschlussgrund für eine Operation sein.